Kleine Geschichten: Ansichtskarten aus Marzahn

Heute hatten wir einen Gast eingeladen, der mit einer spannenden Schreibidee zum Thema Ansichtskarten den Nachmittag bereicherte. Postkarten? Was ist das? Ben Kaden hat ganz viele mitgebracht und erklärt zunächst, wie das früher so lief mit diesem damals sehr beliebten und auch notwendigen Kommunikationsmittel.

Eine Ansichtskarte hat zunächst zwei Seiten: eine Bildseite und eine Nachrichtenseite. Auf die Nachrichtenseite kann man, eine kleine Schrift vorausgesetzt, etwa 500 Zeichen schreiben. Weniger wäre aber oft lesbarer. Das ist nicht viel. Und dennoch kann man, so die Behauptung, damit etwas erzählen.

Die Bildseite ist eine andere Geschichte, denkt man. Aber nicht notwendigerweise. Vielleicht ist sie auch nur ein anderes Kapitel derselben kurzen Geschichte.

Eine Ansichtskarte ist zugleich ein Medium der Verbreitung. Jede Nachricht einer Karte sucht ihr Publikum. Auch das ist naturgemäß sehr klein. Aber wenn es das richtige ist, ist das manchmal alles, was man braucht.

In einer kleinen Schreibsession wollen wir ausgehend vom Medium der Ansichtskarte sehr kurze Geschichten entwickeln, auf Karten schreiben und vielleicht sogar verschicken. Nun ist die Gruppe gefragt als Kartenschreiber. 20 junge Leute füllen die Rückseite von Karten mit drei verschiedenen Motiven aus. Ziel: Sie bekommen alle Adressaten und werden nachher in den Briefkasten geworfen. Die Empfänger werden staunen!

Vorgelesen wird natürlich auch. Manche haben es geschafft, erstaunlich lange Geschichten auf dem begrenzten Platz unterzubringen. Es sind sehr originelle und fantasievolle Texte entstanden.

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