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Ein Phänomen wird zur Normalität

Langsam gewöhne ich mich an die Schreibtreffen mit TN-Zahl in Klassenstärke. Auch unser Junitreffen konnte erst beginnen, nachdem wir noch drei Tische hinzugeholt und alle einen Platz gefunden hatten. Eine Stunde vor Beginn traf sich die Gruppe Jugendlicher, die im Mai in Bad Hersfeld zum Treffen der Literanauten waren und die Gruppe, die Ende Juni / Anfang Juli nach Eisenhüttenstadt fährt.

Die Literanauten haben in Bad Hersfeld in verschiedenen Workshops Methoden vermittelt bekommen, die ihnen dabei helfen sollen, mit anderen Jugendlichen in Sachen Lesen, Erzählen, Schreiben und Videos zu interagieren. Sie haben sich also dort das Rüstzeug geholt für unsere Mission in Eisenhüttenstadt. Was hat es damit auf sich? Sehr gut zusammengefasst ist das in diesem rbb-Beitrag:

Platz der Jugend Eisenhüttenstadt | rbb (rbb-online.de)

Martin Maleschka hat bei uns angefragt, ob wir uns bei der Wiederbelebung dieses Lost Place einbringen wollen. Na klar wollen wir! Mit dem Handwerkszeug von Bad Hersfeld haben wir also bei unserem Treffen Möglichkeiten überlegt, wie wir uns einbringen können:

  • Bild-Kunst-Werkstatt: Mit Edding oder Farbe Texte / Sprüche an Wände oder auf
    Plakate schreiben
  • Erzählwerkstatt: Jugendliche von damals und heute erzählen uns ihre Geschichte
    oder Erlebnisse, die sie mit dem Platz verbinden. Wir erzählen die Geschichte neu.
  • Schreibwerkstatt: Wir schreiben Geschichten über Personen, erfinden neue
    Figuren und verorten diese am Platz der Jugend.
  • Film-Werkstatt: Wir erstellen einen Book-Trailer oder halten unsere Eindrücke in
    einem Kurzvideo fest. Foto-Idee: Wir suchen oder fertigen einen Rahmen an, der als
    Bilderrahmen dient. Durch ihn fotografieren wir den Platz.

Im Juli findet die Schreibwerkstatt also in Eisenhüttenstadt statt. Während unserer Besprechung trudelten dann die anderen ein und wir konnten um 14 Uhr pünktlich beginnen. Zunächst bewunderten wir gerahmte Gedichte von einigen aus unserer Runde, die momentan die Artothek schmücken.

Sie werden am Montag zur Lyrik-Lesung “Poets´ Corner” dank der wundervollen grafischen Gestaltung durch unsere Azubis als lyrischer Rahmen dienen.

Mit dem beliebten Umknickspiel wärmten wir uns auf. Bei 25 TN dauert das schon mal eine ganze Weile, macht aber riesigen Spaß.

Danach widmeten wir uns drei verschiedenen Schreibaufgaben, darunter einer, die Cassy mitgebracht hatte.

Das waren vier Ausgangsszenarien, die man weiterdenken sollte. Hier sind zwei Beispiele:

Und natürlich – wie immer – gabs zum Schluss noch eine sehr lange Runde Werwolf.

Vic hat mir beim Aufräumen geholfen und um 20:30 Uhr war ich zu Hause. Erledigt, aber trotzdem beflügelt. Kein Wunder, denn ich habe vom Fanclub der “Renatisten” erfahren!

Heute spielen wir

Unter diesem Motto trafen wir uns heute zum regulären Schreibwerkstatt-Samstag auf Zoom, um endlich mal wieder Werwölfe jagen zu können. Das letzte Mal war das vor gefühlt einem Jahr der Fall und somit einfach mal wieder nötig! Nachdem das Februar-Treffen von Corona-Müdigkeit geprägt war, weckte die Aussicht auf unser Lieblingsspiel doch ein paar Teilnehmerinnen und Teilnehmer mehr an den Laptop. Henriette brillierte als souveräne Spielleiterin und gab uns das Gefühl, direkt in der Bibliothek zu sitzen, es war wie in alten Zeiten. Amor, die Seherin, der Obdachlose und andere Dorfbewohner traten gegen die Werwölfe an, die wie immer bis zum Schluss versuchten, die anderen von ihrer Unbescholtenheit zu überzeugen und heimlich des Nachts ein Opfer zu verspeisen. Wir hatten viel Spaß und schafften sogar drei Runden.

Danach gings weiter mit Among Us. Einige verabschiedeten sich aus der Runde, andere kamen dazu – je nach Spielvorlieben. Zugegebenermaßen bin ich dieses Spiel betreffend an Ahnungs- und Kenntnislosigkeit nicht zu überbieten und somit war meine Figur auch gleich nach wenigen Augenblicken tot.

Das war aber nicht weiter schlimm, vermutlich funktionierte der Ablauf danach sogar besser! Ich habe mich jedenfalls gefreut, dass sich der harte Kern mal wieder getroffen hat und ich hoffe inständig, dass in Aussicht stehende wärmere Temperaturen demnächst eine Offline-Vor-Ort-Schreibwerkstatt im Freien möglich machen.