Malta

Mutter – Kinder – Urlaub auf Malta

Sonntag, 03. April 2016

Mit meinem neuen Kik – Koffer mache ich mich um 11 Uhr auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt unter der großen Anzeigetafel im Tegeler Flughafengebäude. In der Ringbahn werde ich Zeuge türkischen Familienzusammenhalts. Unter dem wohlwollenden und stolzen Lächeln der Eltern treten ihre beiden Söhne im Vor- und Grundschulalter einem ihnen gegenüber sitzenden jungen Mann mit wachsender Begeisterung gegen das Schienbein. Der findet das zunächst nicht so lustig wie die Eltern, macht dann aber aus der Not eine Tugend und tritt zurück. Alle freuen sich. Später gabele ich Georg auf (oder er mich), der am S- Bhf. Beusselstraße mit Opas stylischem Retrokoffer in freundlichem Beige auf den TXL-Bus wartet.

Der Bus fährt vor, die Menschenmeute drängelt sich durch alle verfügbaren Türen hinein. Den Bericht meiner Kollegin Maike noch im Ohr, die von einem streng auf Ordnung achtenden Busfahrer berichtete, der das Einsteigen in der hinteren Tür als Kapitalverbrechen ahndete, will ich es unbedingt richtig machen und bestehe auf Benutzung des vorderen Einstiegs. Prompt werde ich in barschem Ton darauf hingewiesen, dass der Bus nicht eher losfährt, bevor ich nach hinten durchgerückt bin. Das ist eben Berlin. Doch nun geht’s auf nach Malta, mit meinen Jungs, und ich freue mich schon sehr.

Georg und ich sind total pünktlich, auf die Minute genau stehen wir am vereinbarten Platz, aber Wolfram braucht noch ein bisschen. Zur Überbrückung der Wartezeit kaufe ich zwei Gläser Johannisbeersaft für 7,20 €. Ich werde als Dame überaus höflich bedient und gefragt, ob ich es schaffe, das Tablett mit den Gläsern zu transportieren. Sehe ich wirklich schon so gebrechlich aus?!

Zusammen mit Wolfram drehen wir nun die Runde zum Gate 7, um das Gepäck loszuwerden. 

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Wir erhalten Plätze am Notausstieg. Das hat den Vorteil der Beinfreiheit, dafür muss man in Ernstfall dann die Tür runterschmeißen.

Als Wolfram beim Betreten des Flugzeuges ein Baby unter den Passagieren entdeckt, flackert Panik in seinen Augen auf: “Oh nein, ein kleines Kind! Mist, ich habe meine Kopfhörer vergessen.” Seine Befürchtung bestätigt sich, das Baby weint fast die ganze Zeit. Wir nutzen die Flugzeit, um in den Reiseführern erste Infos einzuholen über das, was uns auf Malta erwartet.

Wohlbehalten landen wir gegen 17 Uhr und können ohne weitere Kontrollen unsere Koffer schnappen und uns davon trollen. Irgendwie lässt sich mein Kik-Koffer immer schwerer ziehen, schnaufend und mit erlahmendem Arm schlurfe ich meinen Kindern hinterher, die zügig einen Schalter der SIXT-Autovermietung ansteuern. Da Wolfram aufgrund eines Problems dort ein Weilchen zubringt, nutze ich die Zeit, meinen Schwerlast-Transporter mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Und siehe da, es bestätigt sich mal wieder, dass billig kaufen nicht ratsam ist: die Räder sind schon völlig hinüber. Sie rollen nicht mehr und sind total verkantet. Um den Koffer nicht hinter mir her schleifen zu müssen, trage ich ihn also, genauso wie Georg den seinen vom Opa. Bis zum Auto schaffen wir es gerade so. Nun wird’s spannend. Mit Hilfe von Google Maps tasten wir uns auf Umwegen vor bis Marsaskala, unsere Heimatstadt für die kommende Woche. Auf der Fahrt bekommen wir schon einen ersten Eindruck von Malta. Dicht bebaut unter Verwendung des gleichen gelben Sandsteins wie in Jerusalem, von Nobel Popel bis Slum-Style. Von zugemüllt bis pingelig sauber ist alles vertreten. Wolfram steuert das Auto sehr souverän durch den Linksverkehr, ich könnte es nicht besser machen. Zuerst fahren wir an der Ferienwohnung vorbei, doch wir finden uns relativ schnell zurecht. Nun noch den Schlüsselcode knacken, und schon sind wir in unserer Wohnung, die alle unsere Erwartungen erfüllt.

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Da Georg und ich ein eingespieltes Doppelzimmer-Nutzungsteam sind, bekommt Wolfram das Einzelzimmer mit großzügigem Luxusbett. In Null komma nix sieht die Wohnung aus, als würden wir hier schon zwei Wochen campieren. Die Jungs verteilen ihre Habseligkeiten großzügig auf Sofa, Tisch und Betten, damit sie sich schnell wie zu Hause fühlen.

Wir beschließen, noch was essen zu gehen. Natürlich darf die Restaurantwahl nicht dem Zufall überlassen werden. Nachdem wir uns auf Pizza geeinigt haben, ermittelt Wolfram mit Googles Hilfe das beste Pizzarestaurant im Ort. Na denn – auf geht’s! Wir kommen an unglaublich vielen Kneipen vorbei, aber die Zielvorgabe muss eingehalten werden. Nach ca.10 Minuten haben wir es gefunden und nehmen erwartungsvoll die Speisekarten entgegen. Es gibt viele leckere Dinge, aber keine Pizza! Dafür aber wundervollen Schmuck…Wir haben ganz einfach die einer Imbissbude ähnelnden Pizzeria im Erdgeschoss nicht für voll genommen. Gott sei Dank! Sonst hätte ich nie die schönen Ohrringe entdeckt! Das Essen ist hervorragend, wenn es auch ein Missverständnis bei der Bestellung gibt. Wolfram hat Carbonara gesagt und die Inhaberin verstand “Carbonate”. Somit landet ein ganz anderes Gericht auf seinem Teller, was aber auch sehr lecker ist. Wir helfen ihm gerne beim Vertilgen, so dass er die nachgereichten Carbonara auch noch schafft.

Ein nächtlicher Verdauungsspaziergang führt uns vorbei an Salinen, der Festung Sankt Thomas

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und durch einen russischen Laden, in dem es gar nichts Russisches gibt zurück in unsere Unterkunft. Wir einigen uns noch auf einen morgigen Wandertag und die Frühstückszubereitung durch mich und verschwinden in unsere Betten.

Montag, 04. April 2016

Um 7 Uhr werde ich von Straßenlärm und schreienden Schulkindern direkt unter unserem Fenster geweckt. Angeblich habe auch ich den zulässigen Geräuschpegel heute Nacht durch Schnarchen überschritten, wie Georg behauptet. Ich weiß davon allerdings nichts. Ich stehe auf und bereite mich vor auf meine verantwortungsvolle Aufgabe, meinen Kindern ein nahr- und schmackhaftes Frühstück zu präsentieren. Als ich das Haus so gegen 8 Uhr verlasse, erwacht Marsaskala gerade zum Leben und die Sonne startet durch. Bevor ich einkaufen gehe, laufe ich an der Bucht entlang Richtung Meer, begleitet vom Glockspiel der Kirche.

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Gemüsehändler verkaufen ihre ersten Waren, Kinder gehen zur Schule, ein Angler wartet auf den großen Fisch. Cafés öffnen, Stühle werden rausgestellt. Ich fange an zu schwitzen in meiner dicken Jacke, im Gegensatz zu gestern Abend ist es auch nicht mehr so windig. Nun schlendere ich zum Supermarket St. Thomas und bin überrascht, wie weit sich der Laden nach hinten schlauchartig ausdehnt. Dies und das wandert in meinen Korb und mit 30 € bin ich dabei. Man bekommt hier überall nur Plastiktüten ohne Griffe, so dass sich der Transport etwas umständlich gestaltet. Auch Sechserpacks mit Getränken haben keinen Tragegriff. Da haben wir uns in Deutschland schon total daran gewöhnt. Die Milchtüten haben ebenfalls einen für uns gestrigen Standard, man muss sie wie früher aufschneiden.

Um 9.30 Uhr bin ich zurück und kann nun guten Gewissens die Schlafmützen mit lautem Tellerklappern wecken. Das funktioniert besser, als ich dachte, so dass wir letztendlich um 10 Uhr unsere Wanderung beginnen können, zunächst immer an der Küste entlang in südlicher Richtung. Die An- und Ausblicke sind sehr wechselhaft, es ist alles dabei. Noble Villen, verfallene Häuser, blühende Büsche, Hecken und Bäume, romantische Wege auf der Steilküste mit Sicht aufs strahlend blaue Wasser und ausgehöhlte Felsen, zugemüllte Felder und Gärten, einstürzende Mauern.

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Immer mal wieder ein Jogger, das scheint hier eine weit verbreitete Sportart zu sein. Ich bin  in meinem Element und entdecke ständig neue Pflanzenarten und Bäume, die ich am liebsten alle mit nach Hause nehmen würde. Wolfram hat die Reiseleitung übernommen und navigiert uns zielsicher durch die Prärie. Langsam fangen Georg und ich an zu bereuen, keine sommerliche Kleidung eingepackt zu haben, denn die Sonne beginnt uns zu rösten. So traben wir tapfer vor uns hin und erreichen schließlich Marsaxlokk, eine alte Hafenstadt mit wieder den gleichen gelben schönen und weniger schönen Häusern, die durch aufwändig und kunstvoll gestaltete Loggien und farbenfrohe Haustüren an Attraktivität gewinnen.

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Wir beschließen, eine Kaffeepause in einem der zahlreichen Restaurants am Kai einzulegen, um dann weiterzumarschieren zur Höhle der Finsternis in Ghar Dalam. Man muss dazusagen, dass kein Malteser auf die Idee käme, freiwillig von einem Ort zum anderen zu laufen. Das machen nur verrückte Touristen, von denen wir aber auch nur wenigen begegnen. Die Straßen bieten deswegen auch selten die Möglichkeit des gefahrlosen Wanderns, man muss ganz schön aufpassen und vor allem daran denken, dass ja die Autos aus der „falschen“ Richtung kommen. Aber wir finden unbeschadet besagte Höhle. Georg und ich schauen uns dort um, während Wolfram auf der Gartenmauer Siesta hält.

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Wir bestaunen Unmengen von Knochen, die in der Höhle gefunden wurden und Skelette von Bären, Zwergelefanten, Hirschen, Wölfen und Nilpferden. Beeindruckend, wie vielfältig die Fauna hier war. Heutzutage gibt es laut Reiseführer nur noch streunende Hunde und abgemagerte Katzen. 

Nun steht noch Zejtun auf dem Programm, ein Ort, dessen Altstadt als sehr sehenswert angepriesen wird. Das dürfen wir uns nicht entgehen lassen. Allerdings zieht sich der Weg in ungeahnter Länge durch mittlerweile  gleißenden Sonnenschein. Georgs Nacken leuchtet purpurrot, Wolframs Kopf genauso, nur ich verblasse daneben als Kalkwand. Froh, endlich in Zajtun zu sein, interessiert uns die Route durch die Altstadt nicht mehr ganz so sehr.

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Die prächtige Kathedrale haben wir gesehen und auch noch manch andere architektonische Perlen, aber unsere Begeisterung lässt spürbar nach. Deswegen raffen wir uns auf für den Endspurt zurück nach Marsaskala, das wir erschöpft im Gänsemarsch erreichen, als die Sonne schon nicht mehr so hoch steht. Eine kurze Pause in unserer Wohnung ist gestattet, dann holen die Jungs die Zutaten für’s Abendbrot. Wolfram bezahlt, Georg kocht (Reis mit Gemüse Pfanne – sehr lecker!) und ich kümmere mich um den Abwasch.

Und nun ab ins Bett, ihr Schnarchnasen!

Dienstag, 05.04.2016

Komischerweise war ich heute schon wieder kurz nach 7 Uhr wach. Irgendwas stimmt nicht mit mir. Mein Biorhythmus scheint völlig aus dem Gleichgewicht geraten zu sein. Außerdem war ich die ganze Nacht damit beschäftigt, Georg zu beweisen, dass ich nicht schnarche, was mir zumindest ansatzweise gelungen zu sein scheint. Noch während ich darüber nachdenke, dass eigentlich keine Notwendigkeit besteht, das Bett jetzt schon zu verlassen, schlafe ich wieder ein und führe meine Überlegungen eine Stunde später fort mit dem Ergebnis, dass ich mir im Geiste eine to-do-Liste erstelle: 

  • Reisebericht verschicken
  • Postkarten schreiben
  • zwei Bücher lesen
  • aufräumen, damit eine Inspektion des Zimmers nicht peinlich wird
  • Frühstück machen

und  die schwierigste Frage des Tages wäre: WAS ZIEHE ICH AN?

Also genug Motivationsstoff, um aus dem Bett zu steigen. Meine Annahme, wieder der erste Frühaufsteher zu sein, wird sofort widerlegt, als ich Wolfram auf dem Balkon sitzen sehe. Er wollte eigentlich Joggen gehen, hat aber nun doch keine Lust. Stattdessen agieren wir heute nach dem Rotationsprinzip (wenn wir das beibehalten sollten, wird ja irgendwann auch Georg mal abwaschen!). Ich gehe duschen, Georg kümmert sich um  gesunde Frühstückszubereitung, bestehend aus Avocadopampe mit Tomaten und Knoblauch. Schmeckt! Die Merkwürdigkeiten hören nicht auf, denn nach dem Frühstück wäscht Wolfram ab! Eigentlich eine Unverschämtheit, wo er doch weiß, dass diese Tätigkeit zu meinen Lieblingsbeschäftigungen zählt. Aber im Urlaub und im Alter wird man milde und nachsichtig. Heute wollen wir das Auto mal wieder nutzen und haben Mdina und Rabat als Tagesziele auserkoren. Auf der Karte kein Problem, in der Realität schon etwas komplizierter zu finden. Ich versuche, mit Hilfe meines Handys zu navigieren, allerdings schweigt dieses und somit auch ich. Es reagiert auch merkwürdig zeitverzögert auf unseren jeweiligen Standort, so dass wir ihm immer um mehrere Meter voraus sind, leider eben ziemlich oft in der falschen Richtung. Den Grund dafür finde ich erst auf der Rückfahrt. Das Navi war noch von gestern auf Fußgänger eingestellt. Wolfram ist verständlicherweise schon ein bisschen genervt von meinem dilletantischen Umgang mit der mir doch eigentlich vertrauten Technik und baut in seine Fragestellungen nun auch noch Himmelsrichtungen ein, was mir die Hilfestellung nicht leichter macht. Als wir auf einer Straße landen, die ganz offensichtlich völlig falsch ist, hält er in einer Toreinfahrt an, aus der uns ein Wachmann argwöhnisch beobachtet. Wir stehen in der Zufahrt zu einem Flüchtlingsheim! Ganz nach dem Motto „Selbst ist der Mann“ erfasst mein Sohn in Sekunden, wozu ich mit meinem Fußgänger-Navi nicht in der Lage bin. Zackig wird gewendet und ab geht die Post. Diesmal klappt es und wir sind kurze Zeit später am Ziel.

Mdina und Rabat gehen ziemlich nahtlos ineinander über und man kann sie deshalb als einen Ort betrachten. Nicht zu übersehen ist eine riesige Burganlage inmitten der Altstadt, die sich wiederum von einer hohen Mauer und einem klassischen Wall drumherum vom neueren Teil der Stadt abgrenzt.

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Auffällig ist die Sauberkeit und der intakte Zustand der schönen typischen Häuser mit den zweiflügeligen Haustüren und den Loggien. Es gibt so viele kleine niedliche Gassen mit alten Laternen und buntem Blumenschmuck, dass man ständig abbiegen möchte, um alles zu sehen.

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Natürlich fehlt es auch nicht an Kirchen, die man aber nur mit Tickets bis zu 10 € betreten darf. Das muss dann auch nicht sein. Aber die St. Agatha-Katakomben schauen wir uns an. Dem Reiseführer nach kleiner als die St. Paul-Katakomben, aber sehenswerter. Zuerst werden wir von der Ticket-Verkäuferin eine Treppe hoch geschickt mit den Worten, dass wir uns erst die Ausstellung ansehen sollen und sie uns in 20 Minuten ruft zur Führung. Brav schauen wir uns also 20 Minuten lang alles genau an, von Tonfiguren über Knochen und ein mumifiziertes Krokodil bis hin zu versteinertem Dinosaurier-Kot.

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Schließlich ist es soweit und ein „hochmotivierter“ junger Mann schleust uns durch unterirdische  Grabkammern, spult seinen Text ab und schwups – stehen wir wieder draußen. Interessant war es aber tatsächlich und wir haben es nicht bereut, uns diese Zeugnisse der Vergangenheit angeschaut zu haben. Nach dem obligatorischen Urlaubs-Sonnenbrillenkauf ist nun eine kleine Snackpause angesagt. Kaffee und Sandwiches. Ich bekomme etwas ganz leckeres Landestypisches, einen Baguette-Kringel mit Füllung.

Wir haben das Gefühl, nun hier so ziemlich alles gesehen zu haben. Ich überlasse meinen beiden Kindern die weitere Planung und freue mich darüber, mich um nichts kümmern zu müssen. Die Entscheidung fällt, wir fahren noch zu einer vorchristlichen Tempelanlage im Süden und der ebenso dort befindlichen Blauen Grotte. Die Fahrt dorthin gestaltet sich als aufregender als erwartet. Die kleine Straße windet sich zwischen Feldsteinmauern durch das Land, kaum breiter als unser Auto. Ich schwitze mehr als unser Fahrer, immer in Erwartung eines schrammenden Geräusches, aber wir ecken nirgendwo an. Brenzlig wäre es geworden, wenn uns ein Auto entgegengekommen wäre, aber wir haben Glück.

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Hagar Qim ist um etwa 2800 vor Chr. entstanden und erinnert auf den ersten Blick an Stonehenge. Es ist unglaublich, was die Menschen früher schon wussten und leisten konnten. Ich schaue mir die Anlage mit Georg an, Wolfram hat keine Lust auf alte große Steine. Vor uns balanciert eine Frau auf Plateau-Sohlen über das unebene Gelände. Es ist spannend, ihr dabei zuzuschauen. Man hat von hier einen fantastischen Blick auf die kleine Insel Fifla, die auch zu Malta gehört, aber seit langem unbewohnt ist.

Weiter geht unsere Reise zur Blauen Grotte, eine kleine Bucht, durch die man zwischen hohen Felsen mit dem Boot entlang schippern kann. Heute aber nicht, das Meer ist zu unruhig. Mir macht das nichts aus, wäre da sowieso nicht mitgefahren. Aber man kann am Rand auf einem Felsvorsprung ein Stück auf verschlungenen Pfaden in die Bucht hinein balancieren.

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Nun ist unser Erlebnishunger für heute gestillt und wir fahren zurück nach Marsaskala, Wolfram kennt inzwischen den Weg, als würde er hier schon jahrelang leben. Zu Hause kocht Georg wieder ein hervorragendes Abendessen, nachdem wir dafür um die Ecke die Zutaten eingekauft haben.

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Besser würde es auch im Restaurant nicht schmecken. Ich wasche anschließend ab und staune, wie viele Küchengeräte man gleichzeitig in Benutzung haben kann, wenn man Nudeln mit Gemüse und Käsesoße kocht. So macht jeder, was er am besten kann. Wir sind ein eingespieltes Team! Auf Anregung von Wolfram muss ich hier noch einfügen, dass er vor dem Essen dann doch noch Joggen war. Abends zieht er nochmal los, um sich das Spiel Bayern gegen Lissabon anschauen zu können, der Rest chillt auf dem Sofa bis spät in die Nacht.

Mittwoch, 06. April 2016

Irgendwas liegt in der Luft. Ich klappe wieder um 7 Uhr meine Augen auf. Georg ist auch wach, noch merkwürdiger. Aber es fällt uns beiden nicht schwer, so zu tun, als wäre nichts passiert. Beim nächsten Blick auf die Uhr ist es halb neun, das hört sich doch schon besser an. Ich mache den Anfang im Bad, Georg kümmert sich ums Frühstück. Es gibt so eine Art Bruschetta mit geröstetem und olivenölbeträufeltem Brot. Ich weiß nicht, wie er das immer schafft, aber es sind wieder fast alle verfügbaren Töpfe und Pfannen in Benutzung. Auch Wolfram taucht aus seinen Katakomben auf. Beim Kaffeetrinken werfe ich arglos die Frage in den Raum, was wir denn heute machen wollen, schließlich habe ich mich schon an meine passive Rolle bei der Programmgestaltung gewöhnt und bin gespannt, was mir heute geboten wird. Erschrocken höre ich, dass unser Chauffeur heute Urlaub vom Urlaub machen möchte und Georg und ich ja dann mit dem Auto ein gestern ins Auge gefasstes Ziel im Westen der Insel ansteuern könnten. Uiuiui, nun muss ich wohl. Kneifen gilt nicht. Erst mal beruhige ich mich mit Abwaschen. In Anbetracht der Menge gelingt mir das ganz gut.

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Dann geht Georg duschen. Noch mal ein kleiner Aufschub. Aber irgendwann ist es dann so weit, wir verabschieden uns vom Faulpelz und steuern das Auto in der Tiefgarage an. Erst mal die Lage checken. Sitz und Spiegel einstellen, alle Knöpfe inspizieren. Schon taucht das erste Problem auf. Wo geht verdammt nochmal das Standlicht aus? Dann fällt mir noch ein, dass ich gar kein Geld dabei habe und Georg bemerkt diese Tatsache für sich ebenfalls. Er fährt nochmal hoch in die Wohnung, um Kohle zu holen und erfährt bei der Gelegenheit, dass heutzutage bei allen Autos Standlicht voreingestellt ist. Ah ja. Wieder was dazu gelernt. Georg ist startklar in der Navigier-Rolle mit Hilfe meines Tablets. Also – rein ins Getümmel! Uns stehen ca. 30 km bevor, vorbei an Valetta und anderen dichtbesiedelten Gebieten, aber doch letztendlich größtenteils auf sehr gut ausgebauten Schnellstraßen. Manchmal greife ich mit meiner rechten Hand ins Leere, aber ich komme doch wie schon auf Zypern ganz gut zurecht.

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Unsere Ziel ist erst einmal Mellieha, eine Kleinstadt im Nordwesten Maltas auf einem Plateau gelegen, direkt an Maltas größter und schönster Sandbucht. Eine Kollegin hatte mir gestern per WhatsApp eine interessante Location in der Nähe dringend ans Herz gelegt. Froh, dort angekommen zu sein, schauen wir uns die drei Sehenswürdigkeiten des Ortes an.

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1. Die Shelters, ein 500 Meter langes Tunnelsystem, in dem die Einwohner des Ortes im 2. Weltkrieg Zuflucht gesucht haben. Sehr anschaulich sind verschiedene Lebenssituationen dort nachgestellt. Wir haben das Gefühl, hier nie wieder rausgekommen. Immer am Ende eines langen Ganges biegt man um die Ecke in einen ebenso langen Gang usw. Man kann ein bisschen nachempfinden, wie sich die Leute gefühlt haben müssen.

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2. Eine große Pfarrkirche, die weithin sichtbar oben auf dem Berg thront. Dort war 1990 der Papst zu Besuch. Viele, vor allem ältere Frauen pilgern hierher, weil man den Stuhl, auf dem er damals gesessen hat, bewundern und vor allem anfassen kann, ebenso das Kissen, auf dem er gekniet hat. Wie in der Grabeskirche in Jerusalem wischen sie darüber und streichen mit der nun vermutlich heiligen Hand über Kleidung und Gesicht. Verrückt.

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3. Die Höhlen-Kapelle „Our Lady of the Grotto“. Eltern haben hier Kleidungsstücke ihrer Kinder aufgehängt als Dank für die Genesung ihrer Kinder.

Dermaßen durchdrungen vom Allerheiligsten, fahren wir nun weiter zum Roten Turm oder auch St. Agathas Tower. Unterhalb desselben parken wir und schauen uns erst einmal einen Lost Place an, eine verwahrloste ehemalige Ferienanlage, die Empfehlung meiner Kollegin. So was bereitet einem  ja immer bisschen ein wohlig gruseliges Gefühl. Man kann sich durchaus noch vorstellen, wie schön es hier mal war mit einem wunderschönen Blick auf den Strand und das Meer. Es gab ein Schwimmbecken, einen Außenpool, terassenförmige Balkone, Badewannen, Brunnen, Wege hinunter zum Strand. Mittlerweile stehen da nur noch Ruinen, Zeugnisse vergangener Pracht. Sie sind mit Sprayer-Kunstwerken verziert, die eine Augenweide sind.

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Nach diesem ungewöhnlichen Rundgang besuchen wir den Roten Turm und erfahren, das die Agathe nie auf Malta gewesen ist. Wer weiß, wodurch sie sich so ins religiöse Gedächtnis der Einheimischen eingebrannt hat. Der Ausblick von oben ist tatsächlich sagenhaft. Vor uns in greifbarer Nähe liegen Gozo und Comino, wir sehen die Fähren pendeln. Das Meer schäumt in der Brandung, heute ist es seeeeehr windig. Der Rundumblick ist sagenhaft und man hat ein Gefühl von Freiheit wie auf einem Berggipfel.

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Weil wir noch nicht so richtig ausgelastet sind, wandern wir die Straße nach Norden bis zum Ende von Malta. Wenn man hier auf einer imaginären Linie immer weiter gehen würde, käme man nach Tunesien. Wenn es auf dem Turm schon windig war, ist es hier stürmisch. Man kommt gar nicht bis ganz nach vorne zur Steilküste, weil sich ein schmaler, aber unglaublich tiefer Graben hindurchzieht, ähnlich einer Gletscherspalte. Wer da rein fällt, hat verloren. Die Natur weist uns in die Schranken!

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Auf dem Rückweg pflücken wir einen Thymianstrauß. Die Büsche wachsen rechts und links wie bei uns die Heidelbeeren.

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Gebeutelt vom Wind, wandeln wir den Wander- in einen Fahrplan um, denn eigentlich wollten wir auch noch in der entgegengesetzten Richtung bis zum Ende laufen, wo man noch eine heilige Madonna bewundern kann. Da es keine Wege-Alternativen gibt, war das wohl eine weise Entscheidung. Es hätte definitiv keinen Spaß gemacht, hier entlang zu laufen. Nach 3 km taucht die Madonna auf und eine kleine Kapelle.

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Ich parke, steige aus und werde von einer Windböe gegen das Auto gedrückt, die auch gleich die Autotür zuschlägt. Praktisch! Wenn es vorhin windig und dann stürmisch war, ist das jetzt ein Orkan. Eine Gedenkplatte erinnert an einen jungen Mann, der im Jahr 2000 im Alter von 23 Jahren von den Klippen gestürzt ist. Automatisch treten wir noch einen Schritt zurück.

Nachdem wir uns alles angeschaut haben, bereiten wir uns auf die Heimfahrt vor. Als ich vom Parkplatz auf die schmale Straße rolle, kommt mir ein Auto entgegen. Intuitiv ziehe ich nach rechts, um Platz zu machen. Das findet die Frau am Steuer gegenüber irgendwie nicht lustig und beharrt auf ihrem Recht, die linke Straßenseite benutzen zu dürfen. Ich gebe  nach.

Nach einer Rückfahrt durch den Berufsverkehr mit Stau, durch drei Tunnel und einer Stadtautobahn-ähnlichen Straßenführung kehren wir wohlbehalten wieder zurück in die Tiefgarage. Wir berichten uns gegenseitig von unseren heutigen Aktivitäten und erfahren, dass Wolfram gar nicht faul, sondern sehr aktiv war und vermutlich weiter gewandert ist als wir. Nun haben wir Hunger und die Jungs gehen auf Nahrungssuche. Mit drei großen Pizzen kehren sie zurück. Dazu maltesischen gut mundenden Wein. Und morgen fahren wir nochmal dorthin und setzen über nach Gozo.

Donnerstag, 07. April 2016

Wir haben uns vorgenommen, spätestens um 9 Uhr zu starten, damit wir nicht so spät auf Gozo ankommen. Natürlich wird daraus wieder nichts, obwohl unser gestern Abend vereinbarter Badbelegungsplan reibungslos funktioniert. Es gibt eben Leute, die morgens mehr Zeit brauchen, als man sich vorstellen kann. Aber wir sind ja nicht auf der Flucht. Bei Regenwetter starten wir 9.15 Uhr in den 4. Urlaubstag. Die von mir gestern erprobte und für gut befundene Route zur Fähre wird von Wolfram verworfen. Er denkt, dass wir mit der Umfahrung von Valetta besser bedient sind und schneller vorankommen werden. Georg übernimmt wieder die Funktion des Navigators, die sich mit Wolfram am Steuer etwas anspruchsvoller gestaltet als gestern mit mir. Er muss sich manche Zurechtweisung gefallen lassen, wenn seine Ansagen für den Fahrer nicht eindeutig sind. Wir schippern nun also über die Dörfer, zuckeln hinter langsameren Autos her und kommen doch nicht so zügig voran wie vermutet. Aber wir schaffen gerade so die Fähre um 10.30 Uhr, nachdem wir die Zufahrt ein bisschen suchen mussten. Die Überfahrt dauert ca. eine halbe Stunde, in der wir unseren an Bord erworbenen Kaffee schwankend übers Deck balancieren. Es ist wieder sehr stürmisch und immer noch regnerisch, aber trotzdem springen mich die Fotomotive regelrecht an, so dass ich nun ein Problem mit zu wenig Händen habe. In einer den Kaffeebecher, in der anderen das Handy, und womit halte ich mich fest, um nicht vom Deck gefegt zu werden? Alles flattert, die Haare, Hosenbeine, Jacke und Tuch, bloß hoffentlich nicht gleich mein Smartphone ins Wasser! Der Wind versucht immer energischer, es mir aus der Hand zu reißen.

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Aber alles geht gut und schon legt die Fähre an. Wir quetschen uns ins Auto, rollen von Bord und steuern als erstes Xaghra an, dort kann man die Ggantija Tempel besichtigen, eine Kultstätte ähnlich der in Hagar Qim, wo wir schon waren und wovon es noch mehr gibt auf Malta. Diese hier sind etwas Besonders wegen der Legenden drumherum und wegen ihres Alters. Es gab sie schon eher als die Pyramiden in Ägypten und sie waren 1000 Jahre lang in Benutzung! Obwohl Wolfram es für nicht erforderlich hält, dass wir nun nochmal alte Steine anschauen, zwingen wir ihn, dort hinzufahren. Er macht einen zweiten Versuch, uns davon abzuhalten mit dem Argument, dass das Wetter für solche Besichtigungen viel zu ungünstig wäre, aber wir sind wild entschlossen. Da können uns auch die ziemlich teuren Eintrittspreise nicht davon abhalten. Auf jeden Fall sind wir froh, hartnäckig geblieben zu sein. Schon allein die Anlage drumherum ist eine Augenweide. Auf langen, mit Holzbohlen ausgelegten Wegen wird man an gepflegten Pflanzenrabatten vorbeigeführt bis hin zu den Tempelanlagen.

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Wenn man darin umherläuft und sich vorstellt, welch lange und bewegte Geschichte diese Bauwerke hinter sich haben, flößt einem das großen Respekt ein. Danach muss ich zwingend im Museumsshop Geld ausgeben, es geht einfach nicht anders. Währenddessen gehen auch meine Kinder shoppen in einem kleinen Krämerladen. Der Inhaber muss seinen Job gut verstehen, denn sie kommen beladen wieder raus mit Marmelade, Olivenöl, Käse und Briefmarken, die der eigentliche Anlass waren, da mal reinzuschauen. Da seht ihr mal, so geht es uns Frauen ständig!

Nächster Halt: Marsalforn. Im Reiseführer steht: „Lebhafter Küstenort, der seine Ursprünglichkeit als Fischerdorf verloren hat.“ Wir halten hier an, weil nicht weit von hier der Elefantenfelsen zu bewundern ist. Wie schon mehrfach festgestellt, stimmt nicht alles, was man so liest. Wir haben z.B. noch nie einen streunenden Hund gesehen, der Fahrstil der Malteser ist ganz manierlich und auf Gozo ist uns auch kein Bauer auf einem Maultier begegnet. Genauso wenig kann man hier weiß Gott nicht von einem lebhaften Ort reden.

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Dass mag einesteils daran liegen, dass noch keine Saison ist, aber hier gibt es so viele leerstehende und auch ein bisschen verwahrloste Hotels, Häuser und Wohnungen, dass es auch im Sommer nicht plötzlich belebt sein wird. Es ist ein bisschen bedrückend. Die Promenade ist top, angelegt für Massen an flanierenden Urlaubern, aber wir sind so gut wie alleine unterwegs. Am Elefantenfelsen schleicht noch ein einsames Pärchen rum, das war es dann aber schon. Der Felsen sieht aus wie ein Elefantenfuss und irgendwie künstlich angelegt. Wir sind uns nicht so sicher.

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Auch hier kann man die geometrischen Salinen mit merkwürdigen tiefen Löchern bewundern und dazwischen herumklettern bis hin zu einem Felsplateau, an dem die Meereswellen eindrucksvoll in die Höhe schießen. Ich habe allergrößten Respekt vor so viel Naturgewalt.

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Auf dem Weg zurück zum Auto schwärmt Wolfram pausenlos von fettigen Fish & Chips, hat aber keine Chance, hier so etwas zu bekommen.

Weiter geht’s nach Victoria, der Hauptstadt von Gozo mit einer Zitadelle, die man schon von weitem nicht übersehen kann.

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Überhaupt ist Gozo im wahrsten Sinne des Wortes überschaubar. Man hat von vielen erhöhten Punkten einen guten Überblick über die Orte. Vor allen Dingen sieht man Dome, Kirchen und Kathedralen bis zum Überdruss.

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Irgendwann gibt man es auf, sie voneinander unterscheiden zu wollen. Es soll auf Malta so viele Gotteshäuser geben, dass man ein Jahr lang jeden Tag in einem anderen beten kann. Glaube ich unbesehen oder besser ungezählt. Wir steuern zunächst die Zitadelle an. Es wird hier viel gebaut und erneuert, so dass die Besichtigung etwas eingeschränkt ist. Straßenbauer verlegen neues Pflaster, verrichten auf Knien ihre schwere Arbeit, während sich drumherum ein Pulk von Touristen versammelt hat und den Männern interessiert zuschaut. Fehlt nur noch, dass sie gute Ratschläge geben. Wir machen den Rundgang auf den dicken Mauern und blicken ins Land, auf die Stadt und das Meer.

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Das Wetter ist inzwischen besser geworden und die Aussicht hervorragend. Die vielen Museen innerhalb der Anlage lassen wir unbesehen, aber auch die Toiletten sind historisch wertvoll. Hier gibt es noch Spülkästen mit Kette! Ansonsten ist Victoria voll von Autos, Bussen und Reisegruppen. Ich hoffe, dass ich niemals zu so einer Schafherde gehören werde, die Schirme schwenkenden Gruppenführern hinterher trabt. 

Wir kämpfen uns mit dem Auto raus aus der Stadt nach Westen zum Azure Window, dem Blauen Fenster. Es geht in Kurven bergab und kurz erinnert diese Strecke an die Fahrt hinunter zum Toten Meer. Aber hier ist nichts tot, hier schäumt das Meer vor einer beeindruckenden Naturkulisse aus Felsformationen, die ihresgleichen sucht. Dass blaue Fenster ist ein Felsdurchbruch, der den Blick hindurch auf das Meer und weitere Klippen gewährt. Romantisch, wild, wunderschön.

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Ein Fotograf versucht, vor dieser Kulisse sein Model in einem Schwebezustand einzufangen, was mehrere Anläufe benötigt. Wir klettern herum und staunen, aber immer in ehrfurchtsvollem Abstand zum Felsrand. Diese hängen nämlich oft über und können auch mal abbrechen. Ich habe Appetit auf Eis und schaffe es ganz alleine, mir eins zu kaufen. Der Eismann gibt mir das Wechselgeld zurück und sagt: „Danke!“ Häh? Woher weiß der, dasss ich Deutsche bin? Man scheint es mir anzusehen und ich weiß nicht, ob ich das gut oder schlecht finden soll.

Wir haben das Gefühl, das Wesentlichste der Insel gesehen zu haben. Mittlerweile ist es 17.30 Uhr. Georg würde gerne noch irgendwo essen gehen, Wolfram will wieder zurück und schlägt vor, auf der Fähre was zu kaufen. Das wiederum kommt für Georg nicht in Frage, er will was Landestypisches. Auch verständlich. Aus dem Disput entsteht so eine Art Wette, ob wir vor oder nach 20 Uhr wieder in Marsaskala sind. Das hat zur Folge, dass Wolfram noch zügiger das Auto steuert. Tatsächlich erreichen wir 2 Minuten vor Abfahrt die Fähre. Die restliche Heimfahrt ist etwas angespannt. Georg hat Hunger, Wolfram will beweisen, dass Georg mit seiner Prognose der stark verzögerten Möglichkeit, was essen zu können falsch liegt und außerdem ist heute wieder Fußball. Dieses Mal obliegt mir die Ansagefunktion für das Navi und auch ich werde kritisiert, wenn ich – jetzt mal für die Anschaulichkeit den Kreisverkehr zur Uhr gemacht – bei einer Ausfahrt fünf Minuten nach zwölf sage, dass die zweite Ausfahrt geradeaus zu nehmen ist. Dass wäre irreführend. Die Diskussion darüber trägt nicht gerade zur Beruhigung bei, der Fahrstil meines Sohnes wird forscher und ungeduldiger unter Einsatz der Hupe, wenn ihm jemand in die Quere kommt. Aber alles wird gut, wir sind deutlich vor 20 Uhr zu Hause und Georg vertilgt erst einmal den Rest seiner gestrigen Pizza, um den schlimmsten Hunger zu stillen. Dann kaufen wir noch ein bisschen ein und suchen uns ein nettes Lokal namens „Die gestopfte Olive“, um in Ruhe was Leckeres zu essen. Wir drücken dank Georg den Altersdurchschnitt der Restaurantbesucher deutlich. Man könnte denken, wir wären zum Abendbrot in einer Alten-WG gelandet.

Wolfram geht Fußball gucken und freundet sich auf dem Heimweg mit einem örtlichen Obdachlosen an. Die beiden bereden die wichtigen Dinge des Lebens, bis Wolfram beschließt, sich zu verabschieden. Ich habe das schon getan und bin entgegen meiner Gewohnheit schon vor Mitternacht und laut Behauptung meiner Kinder schnarchend durchs Land der Träume gereist.

Freitag, 08. April 2016

Mein Wecker fängt um 6 Uhr auftragsgemäß an, mich zu nerven. Gestern bin ich beim Tagebuchschreiben immer eingeschlafen, das wollte ich eigentlich in den frühen Morgenstunden nachholen. Die Urlaubskarten sind auch noch nicht geschrieben, die beiden Bücher liegen unberührt da, wo ich sie am Sonntag hingelegt hatte. Es gibt also viel zu tun! Das interessiert mich allerdings um diese Uhrzeit nicht die Bohne. Ich drehe mich um und lege nochmal 2 Stunden drauf. Das übliche Morgengeschehen setzt ein. Georg zaubert wieder einen gesunden Aufstrich aus Avocado, Olivenöl, Knoblauch und Tomaten. Während des Frühstücks besprechen wir unsere Pläne. Ich will wandern, Wolfram weiß noch nicht, Georg schlägt einen Ausflug zum Fort Ricasoli vor bei Valetta. Dort wurden z.B. Szenen für die Filme „Troja“ und „Gladiator“ gedreht. Überhaupt ist Malta sehr beliebt in der Filmindustrie wegen der vielen historischen und spektakulären Naturschauplätze. Als ich den wieder bewundernswerten Berg an Geschirr abgewaschen habe, machen wir uns auf die Socken. Wir laufen einfach mal los in Richtung Valetta. Immer an der Küste entlang. Mal über Stock und Stein, mal entlang wieder auffallend ordentlicher Promenaden, aber immer mit Blick auf das auch heute sehr bewegte Meer.

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Die Sonne scheint und man unterschätzt ihre Kraft wegen des ständig tobenden Windes.  Heute scheint Gassi-Tag zu sein. Die ganze Woche sind uns nicht so viele Hunde mit Anhang begegnet wie in der letzten Stunde. Es ist unglaublich! Woran liegt das? Haben die Herrchen und Frauchen freitags mehr Zeit? Gestern noch haben wir darüber geredet, dass uns bisher nur ein Hund begegnet ist.

Georgs Sonnenbrand im Gesicht befindet sich in der Heilungsphase, aber er sieht bemitleidenswert aus. Propolis und Sonnencreme sollen weitere Schädigungen fernhalten. Mit Hilfe der modernen Technik können wir unseren Standort verfolgen und wundern uns, dass wir schon bald an der Landspitze zu Kalkara gehörend angekommen sind, wo sich drei Forts hintereinander tummeln. Das erste ist versteckt hinter der super modernen Anlage „SmartCity Malta“, einem Mini-Dubai mit Riesenfontaine, schicken Restaurants und Bars, Büro- und Wohn-Hochhäusern. Eine Stadt in der Stadt.

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Da müssen wir durch, um zum zweiten Fort zu gelangen, das jetzt ein Museum ist mit 10 € Eintritt. Und ganz vorn an der Spitze der Landzunge finden wir das verlassene Fort Ricasoli, in dem wir uns eine Weile aufhalten und jede Ecke inspizieren.

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Allerdings ist auch ein großes Stück durch einen Zaun gesichert, vermutlich befinden sich dort die Drehorte, die wir uns eigentlich anschauen wollten. Für den Rückweg suchen wir uns eine andere Route aus am Hafen von Kalkara entlang mit Blick auf Valetta. Dort stecke ich dann auch mal meine Füße ins Wasser, umspült von leeren Bierdosen.

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Wir kaufen uns ein paar überaus schmackhafte Pastizzi, kleine Blätterteigstückchen gefüllt mit Käse oder Spinat und nehmen den Rest der Strecke unter die Füße. Gegen 16 Uhr sind wir wieder da. Georg chillt auf dem Balkon, ich ziehe mich mit Buch, Tablet und Postkarten zurück auf die Dachterrasse, um wider besseren Wissens endlich mal mit meiner to-do-Liste voranzukommen. Aber immerhin lese ich zwei Seiten, bevor ich mich mit geschlossenen Augen der Sonne widme.

Wolfram war mit dem Auto unterwegs und hat sich Höhlenwohnungen angeschaut. Nach diesem gemäßigten Tagesprogramm beschließt Georg, mal wieder für uns zu kochen, kauft frische Zutaten ein und serviert uns später Reis mit Backgemüse, bestehend aus Süßkartoffeln, Tomaten, Zwiebeln, Möhren, Nüssen, Datteln, Knoblauch und Brokkoli mit einer Soße aus Creme fraiche und Kräutern sowie Salat.

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Ich bewundere alle, die so aus dem Hut ein Rezept zaubern und gerne kochen. Es schmeckt hervorragend und ich kann meine Fähigkeiten zum Einsatz bringen: essen und abwaschen.

Samstag, 09. April 2016

Der letzte komplett zur Verfügung stehende Tag bricht an. Wortkarg stehen wir auf, schweigsam frühstücken wir. Der Plan für heute steht, was soll man da auch sinnlos Worte verschwenden. Nach ein paar vergeblichen Versuchen, ein Gespräch in Gang zu bringen, habe auch ich das kapiert. Entgegen der Warnung im Reiseführer fahren wir mit dem Auto nach Valetta. Gefühlt dauert die Fahrt länger als gestern unsere Wanderung, dafür hat Wolfram offenbar einen guten Draht zum Universum, denn direkt vor den Toren Valettas ist ein Parkplatz frei. Perfekt. Es ist schon später Vormittag und wir haben gelesen, dass die berühmte  St. Johns Co-Cathedral mittags für Besucher schließt. Deswegen steuern wir dieses Bauwerk als Erstes an. Eintritt 10 €. Hm. Da eine Besichtigung aber unbedingt empfohlen wird, kaufen wir zwei Tickets (Wolfram fehlt die Motivation), bekommen jeder einen Audioguide und stürzen uns ins Getümmel. Am liebsten würde ich gleich wieder rausgehen. Sooooo viele Leute! Ganze Busladungen wälzen sich durch das Kirchenschiff und die Seitengänge und lauschen ihren Audio- bzw. ihren menschlichen Guides. Die äußere Schlichtheit der Kathedrale steht im krassen Gegensatz zum goldüberladenen Inneren. Man tritt ein und fühlt sich völlig überfordert, diese zur Schau getragene Pracht aus Gold und Marmor, Gemälden, Skulpturen und Wandteppichen zu erfassen.

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Jeder Winkel ist bis zur Vollendung verziert, alles. Die Decken, die Wände aus Gold, der Fußboden aus Marmorplatten, die wiederum bebildert und mit Geschichten versehen sind. Es gibt insgesamt 8 Kapellen, die verschiedenen Orden gewidmet sind. Aus den Kunstwerken geht hervor, wie eng die Kirche mit Kriegsführung verknüpft war, was ja nicht neu, aber für mich einen großen Widerspruch darstellt. Draußen finden wir Wolfram schnell wieder, der sich gerade einen Kaffee kaufen will. Er ist schon wieder mit einem alten Mann ins Gespräch gekommen, während er auf uns gewartet hat, der ihn gleich auf ein Bier einladen wollte und ihm von der bevorstehenden Hitzewelle nächste Woche erzählt hat. Toll, das immer wieder hören zu müssen! Wir reisen ab und es wird warm. Das ist ungerecht!!!

Nun lassen wir uns einfach treiben und schlendern durch die Straßen und Gassen Valettas. Wir denken ja immer, Berlin wäre voller Touristen, aber hier ist es die Hölle. So eine überfüllte Stadt löst Fluchtgedanken aus. Ich versuche, mit meinem Handy die Motive einzufangen, die die Metropole Maltas auszeichnen: die engen Gassen, die Loggien, die Gehweg-Treppen, kleine Details, die Bucht, die Menschen und Pflanzen. Ich habe gut zu tun!

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Wolfram macht sich schon lustig über meine „Gassen“-Bilder. Die Menge würde ausreichen, eine Ausstellung zu bestücken, aber ich bin bei jedem Blick um die Ecke so begeistert von dem Flair, dass ich nicht anders kann. Löschen ist ja immer noch eine Alternative. So nähern wir uns langsam dem Hafen und setzen dort über nach Sliema, um der viel gepriesenen, angeblich riesigen Mall “ The Point“ einen Besuch abzustatten. An einem Brückengeländer hängen unzählige Schlösser von Verliebten. Anfangs fand ich diese Idee ja sehr romantisch, aber mittlerweile empfinde ich sie als eine Unsitte. Vielleicht werde ich ja alt und engstirnig.

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Die Fassade der Mall ist ganz hübsch gestaltet und auf historisch gertrimmt. Innen aber wähnt man sich im Ringcenter, nicht mehr und nicht weniger. Die gleichen Läden, die gleiche Dudelmusik, die gleichen Menschen. Außer der Toilette interessiert mich hier nichts und den Jungs scheint es genauso zu gehen. Nichts wie raus und durchatmen. Da lobe ich mir doch die vielen kleinen Händler in den Straßen, auch wenn es dort nicht so pingelig ordentlich und sauber ist. Pause in einem Restaurant an der Bucht. Wir haben einen schönen Platz auf der Terrasse mit Blick aufs Meer, essen und trinken eine Kleinigkeit und bereden die nächsten Schritte. Die Speisekarte ist dem Fußball gewidmet. Jedes Gericht trägt den Namen eines bekannten Fußballers. Plötzlich bläst ein eisiger Wind um die Ecke. Die meisten Gäste verflüchtigen sich deshalb. Nun bin ich sehr froh, meine Jacke seit zwei Stunden mit mir rum geschleppt zu haben. St. Julian, das uns genau gegenüber liegt, lassen wir aus, es soll auch eher ein Kneipen- und Vergnügungsviertel sein. Nicht mit uns! Wir  sind doch nicht zum Vergnügen hier, sondern zur Weiterbildung! Ohne große Diskussionen sind wir uns einig, dass wir nun genug Stadt gesehen haben. Wir setzen wieder über nach Valetta, schauen uns auf dem Weg zum Auto noch dies und das an und fahren auf verschlungenen Pfaden zu dem Botanischen Garten, den Wolfram gestern schon entdeckt hat. Es ist bewundernswert, wie er sich im nicht so ganz übersichtlichen Straßennetz Maltas zurecht findet. Irgendwie sehen die Orte und Straßen alle gleich aus. Während ich völlig orientierungslos verzweifelt einen Anhaltspunkt zwecks Wiedererkennungseffekt zu finden hoffe, tönt es fröhlich von der Fahrerseite: „Ah, da sind wir vorgestern schon mal lang gefahren.“ Oder: „Ne, das ist die falsche Richtung. Wir müssen uns weiter östlich halten.“ Aber so ist das eben, wenn man einfach nur hinterher trottet oder nicht selber fährt, verliert man ganz schnell den Überblick. Andererseits ist es auch mal schön, anderen die Verantwortung zu überlassen.
Der Botanische Garten stellt sich als eine Mischung aus Wald und Orangenplantagen dar. Ziemlich verwildert und ramponiert. Es gibt viele Wege und Treppchen und am liebsten würde ich überall mal lang gehen. Die Orangen-Blüten duften betörend, fast wie Jasmin, gleichzeitig hängen die Bäume voll mit Früchten, die aber sehr bitter schmecken.

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Hier und da sieht oder hört man mal ein paar Menschen. Auf einem Parkplatz singen junge Leute aus dem Auto heraus Karaoke zu Liedern von Adele, mit Mikro und Verstärker. Man kann ihr nicht entfliehen! Dann wieder leerstehende Häuser und eine kleine Hütte, aus deren offener Tür Beine und Füße eines dort ruhenden Mannes herauslugen. Vermutlich wohnt er dort. Alles sehr merkwürdig, als hätte der Park schon mal bessere Zeiten gesehen. Neben einem Haus unterhalten sich zwei Fahrer aus den Autos heraus. Das sieht man übrigens hier sehr oft, dass in parkenden Autos Leute sitzen und einfach in die Gegend gucken. Auch auf der Landstraße. Meinem Wegeerkundungsdrang darf ich nicht nachgeben und schmolle. Ich wäre so gerne noch das Treppchen hoch. Wer weiß, welche Überraschung sich dort befindet! Aber Wolfram meint, dort wären wir schon mit dem Auto vorbeigekommen, was aber gar nicht stimmt.
Aber zur Entschädigung fahren wir nochmal zur Blauen Grotte, weil wir bei unserem Besuch am Donnerstag den Ausblick darauf von den Bergen nicht gesehen hatten. Schön, das wir das nachgeholt haben, denn diese Perspektive ist einzigartig und auch wettermäßig perfekt.

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Der Tag neigt sich, wir treten die Heimfahrt an, um in Ruhe unseren Kram zusammenzupacken. Wolfram sucht noch eine Tankstelle, an der man erst tanken und dann bezahlen kann. Gibt es aber am Wochenende nicht. Da sind die Tankstellen nicht besetzt und man muss erst Geld einwerfen, bevor der Sprit fließt. Das ist sehr ungünstig, da man ja nicht weiß, wieviel man braucht zum Volltanken und dann vermutlich zuviel bezahlt. Aber er hat es genau hinbekommen mit Füllung bis zum Anschlag.
Tja, nun ist die Woche schon rum und morgen startet der Flieger mit uns um 10.30 Uhr.

Fazit

Malta ist sehr dicht besiedelt, was aber den Reiz der Insel nicht schmälert. Wer sich für Altertümer, Ritterorden und überhaupt Geschichte und Architektur interessiert, kommt voll auf seine Kosten. Die vielen Kirchen, monströsen Dome und Kathedralen, aber auch die unzähligen Festungen, Zitadellen und Forts nötigen einem großen Respekt vor den Baumeistern ab. Ich weiß gar nicht, ob das viele Baumaterial, das dafür benötigt wurde, komplett von der Insel stammt. Die Dörfer und kleinen Städte ähneln sich wie ein Ei dem anderen, die Häuser und Mauern, mit denen die Straßen begrenzt wurden, sind alle aus ockergelbem Sandstein gebaut. Deswegen sind die verschiedenfarbigen, typischen Loggien eine Augenweide, vor allem, wenn blühende Pflanzen den Anblick vervollkommnen. Streunende Hunde gab es nicht, nur ein paar Katzen. Besonders beeindruckend sind die Küsten mit steilen Klippen und Felsformationen, die einem die Kraft des Meeres deutlich vor Augen führen und Fotomotive ohne Ende in Postkartenqualität liefern. Dort kann man durchatmen, abschalten und sich dem Rauschen des Meeres hingeben. Aber bitte in respektvollem Abstand! Sandstrände gibt es auch, die allerdings im Sommer vermutlich dicht belegt sind. Die Einwohner sind nicht aufdringlich, aber auch nicht übermäßig freundlich. Man wird in Ruhe gelassen, was ja auch schön sein kann. Die Eintrittspreise sind generell saftig, auch Kirchen schlagen unverschämt zu. Lebensmittelpreise sind ähnlich wie bei uns, auch ein Restaurantbesuch bewegt sich in gewohntem Rahmen.

Mir hat eine Woche Aufenthalt genügt. Ich habe die wichtigsten Dinge gesehen und mir einen Eindruck verschafft, was natürlich mit Auto leichter ist als ohne. Wer in tiefere Schichten vordringen will, sollte mehr Zeit einplanen.

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Hier könnt ihr ins vollständige Fotoalbum schauen:

https://goo.gl/photos/zWY2TpUfjfKWo1AX9