Tempelhof-Schöneberg

Wenn man sich mal aufrafft und ausschwärmt, um Berlin besser kennenzulernen, kann man viele interessante Dinge entdecken. Ausgehend vom Bahnhof Südkreuz, kamen wir an der Gedenkstätte Papestraße vorbei, früher ein Gefängnis der SA, wo viele Menschen gefoltert und ermordet wurden. Heute ist hier u.a. das Robert-Koch-Institut angesiedelt. Zwischen den Bauten sind idyllische Kleingärten versteckt.
Ein Stück weiter erhebt sich ein riesiger hässlicher Betonzylinder. 


Der 1941 errichtete Schwerbelastungskörper sollte der Belastbarkeit des Baugrunds für den von Hitler geplanten größenwahnsinnigen Triumpfbogen an der Nord-Süd-Achse dienen. Aus Berlin sollte Germania werden.

In der bei mir sehr beliebten Akazienstraße mit dem gemütlichen Café Bilderbuch habe ich natürlich wieder viele schöne Dinge entdeckt wie z.B. Ohrringe aus Filz und eine Bluse, die unbedingt von mir gekauft werden wollten. Ich habe ihnen den Gefallen getan.
Wir kamen vorbei an der Apostel-Paulus-Kirche, eine der größten Kirchen Berlins mit 1200 Sitzplätzen.

Weiter gings vorbei am Wohnhaus von Hildegard Knef, dem Geburtshaus von Marlene Dietrich in der Leberstr. 65, dem nicht zu übersehenden Gasometer und einer der ältesten Pizzerien Berlins gegenüber vom Heinrich-Lassen-Park in der Belziger Str.
Und schon kam das majestätische Rathaus Schöneberg in Sicht, in dessen unmittelbarer Nachbarschaft sich der Rudolf-Wilde-Park (früher Volkspark Schöneberg) befindet. Wenn man ihn betritt, wird man von einem goldenen Hirsch freundlich begrüßt:


Im Hintergrund sahen wir eine Art Pavillon, in dem ein gemütliches Licht schimmerte. Beim Näherkommen entpuppte dieser sich als der U-Bahnhof Rathaus Schöneberg.


Ein ausgesprochen schönes Gebäude! Auf einer Infotafel erfuhren wir, dass Schöneberg bis Anfang des 20. Jh. eine eigenständige Stadt war und die Linie U4 in Eigenregie erbaut hat. Noch ahnten wir nicht, dass dieses Bahnhofsgebäude gleichzeitig eine Brücke ist und der Park dahinter sich scheinbar endlos weiter erstreckt. 


Wir hatten unser Ziel nun fast erreicht. Noch 600 m zum Innsbrucker Platz entlang der gleichnamigen Straße, vorbei an der Wirkungsstätte einer weiteren berühmten Person


beendeten wir unsere Erkundungstour in der Dämmerstunde des sonnigen 18. Januar 2014.