Corona greift an – Schlusskapitel

Mein letzter Eintrag im Corona-Tagebuch erfolgte im August 2021. Danach hatte ich irgendwie keine Lust mehr. Was sollte ich auch schreiben? Es war alles gesagt, ich hätte mich nur wiederholt. Und außerdem schwankte meine Meinung nach wie vor wie ein Fähnchen im Wind.

Im Frühjahr gab es dann endlich Lockerungen, selbst der Maskenzwang fiel fast vollständig weg außer in Öffentlichen Verkehrsmitteln und Arztpraxen. Ich musste an mir selbst beobachten, dass ich eine ganze Weile brauchte, bis ich in der Bibliothek ohne Maske rumlief. Nicht etwa, weil ich Angst vor Ansteckung hatte. Nein – ich hatte Hemmungen, weil ich befürchtete, dass meine Kolleginnen und Kollegen mich komisch anschauen würden. Aber ein paar mal ausprobiert und schon wars wieder selbstverständlich, sein Gesicht vollständig zu präsentieren. Ganz tief drin sitzt auch der automatische Griff zur Maske, wenn ich einen Laden betrete. Aber nur in Gedanken. Dann hatte ich selbst Corona, allerdings bis auf ein leichtes Kratzen im Hals ohne Symptome. Im Prinzip fehlt ständig jemand, weil er Corona hat. Das wird noch eine Weile so bleiben. Eine vierte Impfung lehne ich übrigens ab.

In Bus und Bahn tragen vielleicht noch 2/3 Maske. Der Rest schert sich einen Sch… um die Vorschriften. Merkwürdigerweise regt es mich aber mehr auf, wenn die Leute die Maske unter der Nase hängen haben. Dann sollen sie sie doch ganz abmachen. Kontrollen gibt es sowieso nicht.

Wunderbar finde ich, dass wir bei Veranstaltungen keine Platzbeschränkungen mehr haben und keine Nachweislisten mehr führen müssen. Es fühlt sich fast wieder normal an! Nun gibt es ja so einige, die glauben, dass es ganz schlimm werden wird im Herbst, die Zahlen steigen und wir uns wieder den ganzen Beschränkungen unterwerfen müssen. Ich hoffe inständig, dass sie nicht rechtbehalten. Einmal muss es doch auch gut sein! Und damit klappe ich mein Tagebuch nun endgültig zu. Corona kann mich mal…