Wir zoomen uns zusammen

Nie wurde es deutlicher als jetzt im Lockdown – der Mensch ist ein soziales Wesen. Wir brauchen einander, den Austausch, gemeinsame Erlebnisse, Körperkontakt. Ja, man kann vieles kompensieren, sich virtuell treffen, sich sehen, miteinander reden. Man sollte meinen, dass die Rolle von Social Media wichtiger denn je ist und von vielen verstärkt genutzt wird, um die fehlenden Begegnungen zu ersetzen. Aber so ist es nicht. Jedenfalls nicht in der Schreibwerkstatt. Sie lebt von den Treffen in der Bibliothek, der monatlichen Wiedersehensfreude, dem Lachen, den Streitgesprächen, dem gemeinsamen Schreiben. Live. In echt. Zum Anfassen. Momentan dümpeln wir so dahin. Wir treffen uns auf Zoom. Wir besprechen mit Franziska Hauser den Storytausch. Wir schreiben zusammen. Aber es fehlt was. Lebendigkeit, Energie, Geborgenheit, Fröhlichkeit. Wir halten den Laden am Laufen, wie man so schön sagt, aber die Gesichter zeigen deutliche Ermüdungserscheinungen. Alle sehnen sich nach einem Wiedersehen, ohne dafür auf den Bildschirm starren zu müssen. Aber wir machen weiter und lassen uns nicht unterkriegen.

Heute haben wir uns mit Franziska auf Zoom getroffen und sind mit ihren Tipps wieder ein Stück weitergekommen, um unseren gemeinsamen Storytausch zu strukturieren. Sie hatte auch eine schöne Schreibaufgabe im Gepäck. Jeder konnte sich aus inspirierenden Bildern eins auswählen und dazu eine kleine Geschichte oder ein Gedicht schreiben und danach vorlesen. Die Texte waren unglaublich beeindruckend, genau wie ihre Schöpfer. Während sich die Treffen in der Bibliothek meistens über fünf Stunden hinziehen, hält man das am Computer nicht so lange durch. Nach zwei Stunden ist die Luft raus. Aber wir haben uns mal wieder gesehen und gehört. Danke an alle, die teilgenommen haben!

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