Wir suchen Paten für die Kinder vom Eichborndamm. Kommt mit!
Dieser Aufruf des Museums Reinickendorf, sich für das Gedenken an junge „Euthanasie“-Opfer im Nationalsozialismus zu engagieren, erreichte uns genau im richtigen Moment, als wir schon mittendrin steckten in dem Projekt “Unwertes Leben”.. Für das Projekt Mein liebes Kind übernehmen Jugendliche Patenschaften für Kinder, die in der ehemaligen Städtischen Nervenklinik für Kinder getötet wurden.
“Der heutige Gedenkort und das Geschichtslabor befinden sich am Eichborndamm 238, im Untergeschoss eines der beiden Häuser, in denen die Nervenklinik mit dem irreführendem Namen ‚Kinderfachabteilung‘ untergebracht war. Zwischen 1941 und 1945 wurden hier geistig behinderte Kinder und Jugendliche – sogenannte „Reichsausschuss“-Kinder – getötet. Über ihr Schicksal wurde von Gutachtern entschieden, die – oftmals ohne die Akten zu lesen – mit einem „+“- oder „-“-Zeichen im Meldebogen über Leben und Tod verfügten. Mein liebes Kind verbindet das Andenken an die hier verstorbenen Kinder und Jugendlichen mit der Übernahme einer langfristigen Patenschaft für ein Kind durch Berliner und Brandenburger Schulen, die sich aktiv für zeitgemäße und altersgerechte Erinnerungsarbeit einsetzen wollen.” (Zitat von der Webseite https://www.mein-liebes-kind.de/
Wir hatten uns entschlossen, auch eine Patenschaft über ein Kind zu übernehmen. Die Wahl fiel auf Ruth R.:
Am 07.11.2019 waren wir eingeladen zur Gedenkfeier für die Kinder vom Eichborndamm. Wir lasen erste, schon fertige Texte vor und bekamen unsere Patenschaftsurkunde überreicht. Auch Schülerinnen und Schüler von mehreren Schulen sind Paten geworden. Unsere Texte beeindruckten das Publikum sehr und wir wurden im Nachhinein mehrfach darauf angesprochen. Das motiviert! Es war eine sehr zu Herzen gehende Gedenkstunde. Es ist immer wieder unfassbar, was dort den Kindern angetan wurde.
Im Anschluss wurden vor dem Haus unter den Gedenktafel Kerzen angezündet und Blumen niedergelegt.