Übernachten in der Bibliothek ist für mich nichts Neues. Schon oft habe ich Kinder und Jugendliche in Lese- und Schreibnächten durch die Dunkelheit begleitet. Doch mit Erwachsenen dieses Erlebnis zu teilen, diese besondere Atmosphäre einer so außergewöhnlich stillen Bibliothek auf sich wirken zu lassen, hatte was ganz Besonderes. Voller Erwartungen fanden sich 17 Teilnehmer ein, darunter auch David, der eine sehr empfehlenswerte Webseite Silbenton betreibt.
Zu Gast war Antonia Isabelle Weisz, Künstlerin, poetische Spielraumeröffnerin, Ethnologin und Autorin, die auf sehr inspirierende Art und Weise Ordnung und Unordnung thematisierte.
Sie hatte einen ganzen Koffer voll kreativer Ideen und Schreibimpulse dabei und inspirierte damit die nächtlichen Bibliotheksbesucherinnen und -besucher zu beeindruckenden Texten. Gedankengänge im wahrsten Sinne des Wortes, die dazu anregten, den Ort auf ungewöhnliche Weise zu erkunden, Elfchen, Akrosticha und neue, fast philosophische Sichtweisen auf die großen Themen Ordnung und Unordnung dienten als Lockerungsübungen für den Geist. Manche waren vermutlich am meisten von sich selbst überrascht und staunten, zu welch kreativen Texten sie fähig sind.
Gegen 24 Uhr wurden dann aber auch die aufgewecktesten Gemüter müde und zogen sich in ihre Schlafsäcke zurück. Antonia und Renate hingegen stellten aus den Texten diese wundervolle Collage zusammen, die nun als bleibendes Zeugnis einer wundervollen Nacht in der Bibliothek dieselbige schmückt.